Mit Stolz, Freude und ein wenig Wehmut verabschiedete die Oberschule Pingel Anton am vergangenen Freitag ihre diesjährigen Absolventinnen und Absolventen. In einer feierlich gestalteten Zeremonie erhielten 89 Jugendliche ihre Abschlusszeugnisse – ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Begleitet von berührenden Worten, Musik und viel Applaus blickten die Schülerinnen und Schüler auf ihre Schulzeit zurück und wagten zugleich einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Die Entlassfeier stand ganz im Zeichen der Ermutigung: Jeder Weg ist individuell – und voller Möglichkeiten.
Die Schülerinnen und Schüler wurden in sechs Klassen unterrichtet. Vergeben wurden 25 Erweiterte Sekundarabschlüsse I, 43 Realschulabschlüsse sowie 21 Hauptschulabschlüsse – davon neun bereits nach Klasse 9. Fünf Jugendliche verließen die Schule ohne Abschluss. Für besondere schulische Leistungen wurden vier Jahrgangsbeste ausgezeichnet: Gustav Braulik (10Ha), Armin Arab (10Hb), Lisa Hurlebaus (10Ra) und Charlotte Kathmann (10Rb) erhielten für ihre Erfolge ein Präsent.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch drei gefühlvoll vorgetragene Stücke: „Time After Time“, „Fly Me to the Moon“ und „River Flows in You“, einstudiert von Musiklehrerin Anne Knabe-Spils gemeinsam mit Schülern aus Jahrgang 8 und 9.
In seiner Abschlussrede wählte Schulleiter Johannes Bockhorst eine ungewöhnliche, aber wirkungsvolle Symbolfigur: Pippi Langstrumpf. Mit dem Lied „Hey, Pippi Langstrumpf“, das er selbst anstimmte, eröffnete er eine eindringliche Rede über Mut, Selbstverantwortung und die Kraft des Optimismus. „Pippi Langstrumpf macht sich die Welt nicht, wie sie ihr einfach gefällt – sondern so, wie sie gut für alle sein könnte“, betonte Bockhorst. Demokratie bedeute nicht Regelbruch, sondern das gemeinsame Einstehen für Werte wie Freiheit, Respekt und Menschlichkeit. „Die Welt darf nicht den wenigen Bösen gehören – sie gehört den vielen Guten. Lasst euch nicht unterkriegen“, rief er den Abschlussschülern zu. Und zum Schluss, inspiriert von einer stürmischen Episode aus Pippis Abenteuern, gab er ihnen mit auf den Weg: „Der Sturm mag stärker werden – aber ihr werdet noch stärker!“
In ihrer Abschlussrede blickte Absolventin Lisa Hurlebaus humorvoll und zugleich nachdenklich auf die Schulzeit zurück. Sie erinnerte an besondere Momente, kleine Pannen und den Zusammenhalt der Klassen. Mit Dank an Lehrkräfte und Eltern betonte sie, wie viel man gelernt habe – nicht nur fachlich, sondern auch fürs Leben. Ihr Appell zum Schluss: mutig bleiben, Chancen nutzen und den eigenen Weg gehen.
Auch Cloppenburgs stellvertretender Bürgermeister Dr. Franz Stuke richtete wertschätzende Worte an die Entlassschülerinnen und -schüler: „Ein Schulabschluss ist kein Selbstläufer – dahinter stecken Einsatz, Durchhaltevermögen und oft auch eine ordentliche Portion Improvisation.“ Er erinnerte daran, dass Lebenswege nicht immer gerade verlaufen müssen. „Habt keine Angst davor, mal um die Ecke zu gehen – manchmal führen genau diese Wege zu den schönsten Zielen.“
Pfarrer Ulrich Bahlmann sprach vom „Team Schule“, das weit über Lehrkräfte hinaus Eltern und das gesamte Umfeld der Jugendlichen umfasst. In seiner pointierten Rede griff er ein Bild aus dem Sport auf: „Anders als Fußballstars haben wir vielleicht keinen Marktwert in Millionenhöhe – aber einen unbezahlbaren Wert als Menschen.“ Jeder einzelne sei ein Teil eines großen Puzzles – „und ohne euch fehlt ein Stück.“
Pastor Andreas Pauly betonte die Vielfalt und das Miteinander in einer pluralen Gesellschaft. „Gott liebt alle – wirklich alle. Und das ist die beste Botschaft, die man euch heute mit auf den Weg geben kann.“ Für die jungen Menschen wünschte er ein erfülltes Leben und Menschen an ihrer Seite, „die an euch glauben – vielleicht sogar mehr als ihr selbst.“
Ein Sektempfang rundete die offizielle Feier ab, bevor am Abend bei der Tanzschule am Marktplatz in Cloppenburg der Abschlussball zum fröhlichen Höhepunkt eines unvergesslichen Tages wurde.