Geschichte unserer Schule


Die 90iger Jahre

In 16 Klassen wurden im Schuljahr 367 Schülerinnen und Schüler beschult. In die historischen Entwicklungen Deutschlands war auch die Klasse 10c involviert, die genau in der Woche des historischen Umbruchs in Berlin weilte (06.11.-11.11.1989). In diese Zeit fällt auch die Zusammenarbeit mit einer Partnerschule in der ehemaligen DDR, der Schule in Tollwitz. Zu der Schule in Luckenwalde wurde ebenfalls eine Partnerschaft aufgebaut, die dann aber leider in den nächsten Jahren einschlief.

Am Ende dieses Schuljahres verabschiedete die Realschule 98 Schülerinnen und Schüler mit dem Realschulabschluss. Auch in den nächsten Jahren bestand der Abschlussjahrgang aus vier Parallelklassen. Im Schuljahr konnten die Umbaumaßnahmen im Bereich der Verwaltung abgeschlossen werden, nachdem die Arbeiten in den naturwissenschaftlichen Räumen  und im Werkbereich bereits im ersten Halbjahr durchgeführt worden waren.

Großen Beifall fand in der Presse die Ausstellung von Frau Uta-Maria Willenborg in den Räumen der Landesparkasse zu Oldenburg zum Thema: Was in meinem Kopf vorgeht, die Schülerarbeiten der letzten 15 Jahre vorstellte.

Der Festakt zur Verabschiedung am Ende des Schuljahres 1990/91 konnte in der neuen Cloppenburger Stadthalle stattfinden, 78 Schülerinnen und Schüler erhielten ihre Abschlusszeugnisse.

Überschattet wurden die Feierlichkeiten vom Tod des ehemaligen Schulleiters Herrn Bramlage am 24.6.1991. Am Ende des Schuljahres verließ ein Urgestein der Realschule Cloppenburg, Herr Johannes Siebels, die Schule und trat in den wohl verdienten Ruhestand.

 

Am 17.06.1992 entließ die Realschule 90 Schülerinnen und Schüler, wieder etwa zur Hälfte mit dem Erweiterten Sekundarabschluss I.


Herr Stephan Piper übergibt als Vertreter des Kollegiums den symbolischen Schlüssel nach der schul-internen Renovierung des Verwaltungs-traktes am 17.08.1991


Im Schuljahr 1992/93 unterrichteten 30 Lehrerinnen und Lehrer 394 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen. Für Unruhe sorgten in dem Schuljahr Überlegungen, nach denen das Cloppenburger Schulkarussell wieder in Bewegung gesetzt werden sollte. Als ein Ergebnis stand die Zusammenlegung der Realschule mit der Hauptschule im Raum. Genauer gesagt sollte die städtische Hauptschule mit an den Pingel Anton verlegt werden, was Erweiterungsbauten notwendig gemacht hätte. Die Pläne wurden dann verworfen bzw. aufgeschoben. Der Abschlussjahrgang 1993 war mit 73 Schülerinnen und Schülern in drei Klassen der kleinste seit Jahren.

 

Im Schuljahr 1993/94 unterrichteten 30 Lehrerinnen und Lehrer 375 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen. Aus dem zahlenmäßig starken 10. Jahrgang wurden am Ende des Jahres 110 Schüler verabschiedet.

Das Schuljahr 1994/95 brachte, nachdem schon im Vorjahr alle Gremien zugestimmt hatten, die Einführung der Fünf-Tage-Woche. Die 362 Schülerin-nen und Schüler wurden in 16 Klassen beschult.

Unter der Regie des Vertrauenslehrers der Schülervertretung, Herrn Walter Niemöller, fand in der Vorweihnachtszeit zum ersten Mal der Verkauf von in der Schule gesammeltem Kunst und Krempel auf dem Cloppenburger Hobbymarkt statt. Herr Rainer Sieverding hatte den Kontakt zum Kinderheim Hogar Esperanza in Chile geknüpft.

Die in den vorherigen Jahren angedachten Veränderungen der Schulland-schaft kamen in dem Schuljahr vorläufig zum Stillstand. Die Cloppenburger Hauptschule wurde zunächst nicht mit der Realschule zusammengelegt. Im Galgenmoor wurde die Errichtung einer zweiten staatlichen Orientierungsstufe geplant. Die Situation der Realschule wurde durch Planung der Einrichtung von Realschulen an den Standorten Bösel, Cappeln, Lastrup, Lindern und Molbergen stark berührt.

Das Schuljahr war zudem geprägt von den Reaktionen auf die geplanten Kürzungen im Bildungssystem, vor allen den Stellenabbau und von geplanten Stundenkürzungen.

Am Ende des Schuljahres entließ die Realschule 94 Schülerinnen und Schüler aus fünf 10. Klassen.

Im Schuljahr 1995/96 besuchten dann nur noch 312 Schülerinnen und Schüler die Realschule. In den 13 Klassen arbeiteten 25 Lehrerinnen und Lehrer. In der Stadt Cloppenburg steht das Schulkarussell erst einmal still. Für die Situation der Realschule in Cloppenburg verändert sich erst einmal nichts. Aus dem Kultusministerium wird in dem Schuljahr eine demographische Veränderung angesprochen, die den Raum Südoldenburg in den darauf folgenden Jahren intensiv betraf. Der Zuzug von vielen deutschstämmigen Familien aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion brachte neben den Chancen auch große Herausforderungen für das Bildungssystem mit sich.

Schon im Herbst 1995 waren 12% der Kreisbevölkerung Aussiedler. Um die sprachliche und soziale Eingliederung der Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, wurden Forderungen nach mehr Förderunterricht laut. Die Realschule beschäftigte sich am 2./3. Mai 1996 in Form eines Projekts mit der Situation der Aussiedler. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen befassten sich mit dem Thema Menschen finden eine neue Heimat. Dabei beschäftigten sie sich vor allem mit der Situation der deutschstämmigen Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie erforschten die Beweggründe für die Migration sowie die momentane Lebenssituation der Übersiedler in Deutschland. Mehrere Gruppen fuhren zum Grenzdurch-gangslager Bramsche und hörten nach einer Besichtigung Vorträge zum Thema.


Präsentation der Ergebnisse der Projekt-arbeiten zum Thema: Menschen finden eine neue Heimat am 2. und 3. Mai 1996


Am 19.6.1996 entließ die Realschule 69 Schülerinnen und Schüler aus drei Klassen.

 

Im Stadtteil Galgenmoor an der Königsseestraße wurde mit dem Bau der städtischen Orientierungsstufe begonnen. Das Gebäude am Cappelner Damm wurde vom Kreis übernommen und sollte vor allem für das berufsbildende System genutzt werden.

 

Von überwältigendem Medienecho wurde in dem Schuljahr die schwierige Einführung der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung begleitet.

Am Ende des Schuljahres wurden 65 Schülerinnen und Schüler entlassen, 18 mit dem Erweiterten Sekundarabschluss I.

Das Schuljahr 1997/98 begann mit 257 Schülerinnen und Schülern, die von 22 Kolleginnen und Kollegen in 12 Klassen unterrichtet wurden. Die 7. Klasse konnte auf Grund der niedrigen Schülerzahlen nur zweizügig eingerichtet werden. In dem siebten und achten Schuljahr wurden nun nur noch Schülerinnen und Schüler aus der Gemeinde Cloppenburg unterrichtet.

Großes Medieninteresse erhielt in dem Schuljahr der Schüleraustausch mit dem Collège Le Hameau in Bernay. Gleiches galt für die Sammelaktion Hogar Esperanza, die zum wiederholten Male in der Vorweihnachtszeit stattfand.

Auch in der Schullandschaft Cloppenburgs wurde der nächste Veränderungs-schritt festgeschrieben. An der Leharstraße wurde der Neubau einer Hauptschule mit Orientierungsstufe beschlossen. Der Bau der anderen städtischen Orientierungsstufe im Galgenmoor schritt rasch voran, so dass nach den Plänen der Stadt die städtische Orientierungsstufen an diesen beiden Standorten, nämlich an der Leharstraße und an der Königsseestraße, ihren Platz fanden.

 

Die Auseinandersetzung mit der Rechtschreibreform nahm in dem Schuljahr groteske Formen an. Zu Beginn des Schuljahres war die Rechtslage noch ungeklärt. Ein Schnellbrief vom 25.8.1997 schrieb die Verpflichtung zum Unterrichten nach neuer Rechtschreibung vor. Am 17.10. erklärte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die vorzeitige Umsetzung der Reform für rechtswidrig. Nachdem ein Volksbegehren gegen die Reform scheiterte, erklärte das Bundesverfassungsgericht am 14.7.1998 die Neuregelung für rechtskräftig. Am 1.8.1998 musste an allen Schulen nach der neuen Rechtschreibung unterrichtet werden. Langfristige Übergangszeiten sollten noch bevorstehen. Für Diskussionsstoff war weiterhin gesorgt.

Am Schuljahresende wurden 74 Schülerinnen und Schüler verabschiedet, 28 erhielten den Erweiterten Sekundarabschluss I.

 

Zu Beginn des Schuljahres unterrichteten 19 Lehrerinnen und Lehrer 230 Schülerinnen und Schüler an der Realschule. Bis auf einen Schüler in einer 10. Klasse kamen mittlerweile alle Schülerinnen und Schüler aus der Gemeinde Cloppenburg. Aus der Realschule Cloppenburg war eine reine Stadtschule geworden.

 

Ein Schwerpunkt des Schuljahres stellt das Gedenken an die Reichspogromnacht 1933 dar. Nach der Gedenkfeier am 8.1.1998 übernahm die Realschule symbolisch die Partnerschaft für das Gedenken an die Ereignisse in Form eines Leuchters. Damit begann ein besonderes Jahr des Gedenkens an der Schule, das in der Ausrichtung der alljährlich statt-findenden Gedenkfeier seinen Ausdruck fand. Am 2. Juli 1999 führte die Schule in diesem Zusammenhang einen Aktionstag gegen Rassismus durch.

Am 9. Juli wurden 46 Schülerinnen und Schüler aus den drei Abschluss-klassen feierlich entlassen.

 

Im Schuljahr 1999/2000 besuchten 226 Schülerinnen und Schüler die Realschule. Am Ende des Schuljahres erreichten 36 % der Schülerinnen und Schüler der drei 10. Klassen den Erweiterten Sekundarabschluss I, insgesamt wurden 56 Schülerinnen und Schüler verabschiedet.


Planungen zur Schulreform aus dem Jahr 2000;

Münsterländische Tageszeitung 16.08.2000